Der Donnerstagmorgen begann für alle Fans von Rot-Weiss Essen mit einer Meldung, die so nicht zu erwarten war. Felix Herzenbruch, Leistungsträger und Vize-Kapitän der Essener, muss nach der Saison gehen. Sein auslaufendes Arbeitspapier wird nicht verlängert.
Mit Herzenbruch verlässt eine Identifikationsfigur den Essener Norden. Ein Inbegriff für "Hafenstraßen-Fußball". Sein Name wird immer mit der DFB-Pokal-Reise 2020/21, wo er in allen vier Partien in der Startelf stand, und dem Drittliga-Aufstieg 2022 in Verbindung gebracht werden.
Unvergessen sein Last-Minute-Treffer gegen Alemannia Aachen (2:1) im Oktober 2021. Ab dem Sommer werden sich die Wege von Rot-Weiss Essen und Felix Herzenbruch nun trennen.
Natürlich war diese Personalie auch ein prägendes Thema bei der Pressekonferenz der Essener vor dem Gastspiel am Samstag (06. Mai, 14 Uhr) beim SV Meppen.
In der Kaderplanung und Analyse haben wir andere, neue Ideen. Grundsätzlich ist 'Herze' ein total verlässlicher, charakterlich einwandfreier Spieler. Auf ihn war immer Verlass. Dementsprechend kommt er auch auf viele Einsätze und hatte eine super Zeit bei RWE. In der Gesamtkonstellation haben wir uns entschieden, dass wir neue Ideen verfolgen.
Christoph Dabrowski.
Cheftrainer Christoph Dabrowski nahm auf RS-Nachfrage zu der Entscheidung Stellung: "In der Kaderplanung und Analyse haben wir andere, neue Ideen. Grundsätzlich ist 'Herze' ein total verlässlicher, charakterlich einwandfreier Spieler. Dementsprechend kommt er auch auf viele Einsätze und hatte eine super Zeit bei RWE. Das war auch keine Entscheidung gegen 'Herze', sondern für etwas Neues. Es ist klar, dass Enttäuschung vorhanden ist. Das ist ganz normal. Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Ich glaube, das große Ziel ist, einem Spieler, der so lange mit dieser Verlässlichkeit für den Verein gespielt hat, einen super Abschluss zu ermöglichen. Genau das Ziel wird er auch verfolgen."
Auch die Verträge von Raphael Koczor, Niklas Tarnat, Oguzhan Kefkir und Kevin Holzweiler wurden nicht verlängert. In den verbleibenden vier Liga-Partien und dem Niederrheinpokal-Finale (03. Juni) gegen Rot-Weiß Oberhausen bietet sich für den einen oder anderen Akteur die Chance, sich für ein Arbeitspapier bei einem anderen Klub zu empfehlen.
"In den letzten Wochen hat man gesehen, dass sehr viele Spieler immer wieder die Chance bekommen haben, von Anfang an zu spielen. Die Tür ist immer auf. Das zeigt auch der Verlauf der Saison. Totgesagte leben länger. Wir können wichtige Punkte einfahren und Prämien verdienen. Jeder Spieler, der die Möglichkeit bekommt zu spielen, kann sich in den nächsten Wochen nochmal zeigen - auch die Spieler, bei denen es vielleicht nicht weitergeht", blickt Dabrowski voraus.